Was hat ein Falkenkind auf der Bühne zu suchen?
Nichts.
Es lässt sich bei der szenischen Darstellung mit dem Namen „Falkenjunges“, auch nicht blicken.
Dagegen ruft die Falkenmutter laut und deutlich ihre Meinung zu der Frau, die unter dem Wander-Falken-Nest am Fuß des Münsterturms sitzt und laut über sich und die Welt nachsinnt, während eine Erzählstimme die Zuhörer durch deren Lebensgeschichte führt.
Es entsteht ein poetisch-philosophisches Ereignis.
Falken gehören gewöhnlich in den Himmel der Berge oder in Legenden. So finden wir sie auch in der Legende über die Gründung von Tbilissi (Tiflis), dem Abstammungsort der Hauptfigur. Das „Tbilissi der 90-er“, um das der Text immer wieder herumstreift, hat allerdings mehr mit unserer Zeit, als mit alten Legenden zu tun.
Georgien, das Heimatland der Autorin Ketevan Bakhia, versank kurz nach dem Loslösenvon der Sowjetunion für mehr als 10 Jahre in eine tiefe politische und wirtschaftliche Krise: kaum Strom, kaum Gas – darüber werden bis heute Balladen gesungen. Zugleich strömten Spezialisten und Abenteurer aus dem Westen ins Land.
Freiheit zu erlangen ist Arbeit und wird nicht vom Mutterleib mitgegeben. Auch Heute ist der Kampf um die Freiheit im Osten von Europa nicht beendet.
Die Geschichte erzählt über die Jugend der damals aus dem Krisenland geflohenen Frau, die vor unseren Augen über ihren Platz im Leben nachsinnt.
Autorin:
Ketevan Bakhia ქეთევან ბახია
Darsteller_innen:
Anna Tacke ანა თაკე
Katia Wolters, კატია ვოლტერს
Christoph Kopp ქრისტოფ ქოპ
Musik Christoph Kopp
Illustration: Sopo Cherkezishvili
Für die Förderung danken wir dem Amt für Migration und Integration der Stadt Freiburg
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